Usability im Fokus: Insights von der UXCON und dem Design Leaders Retreat
Wir berichten über die neuesten UX-Trends und Key Learnings
Usability first! Im September hat der ÖGB-Verlag zwei hochkarätige Events besucht, um mehr über aktuelle Trends und Herausforderungen im Bereich User Experience (UX) zu erfahren. Neben der UXCON besuchten wir das Design Leaders Retreat. Zwei Expert:innen des ÖGB-Verlags holten dieses Know-how in die Arbeitnehmer:innenbewegung – hier teilen sie die Key Takeaways mit euch.
Was ist UX?
UX steht für „User Experience“ und bezieht sich auf die Erfahrungen, die man vor, bei und nach der Nutzung von einem Produkt oder einer Dienstleistung macht.
Ein gutes UX-Design sorgt dafür, dass Nutzende das Produkt intuitiv und ohne Probleme verwenden können. Es berücksichtigt alles, von der Benutzerfreundlichkeit (wie leicht man das Produkt versteht) bis hin zu Emotionen (ob die Nutzung Spaß macht oder frustriert). Ein Beispiel wäre eine App, die gut strukturiert ist, schnell lädt und ihre Funktionen leicht zugänglich macht.
UX-Designer:innen arbeiten daran, Produkte so zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse der Nutzer:innen erfüllen und dabei leicht verständlich und angenehm in der Nutzung sind.
Was ist die UXCON?
Die UXCON Vienna ist eine jährlich in Wien stattfindende Konferenz und gilt als Highlight für UX-Expert:innen und Design-Enthusiast:innen gleichermaßen.
Dieses Jahr fand die Konferenz vom 19. bis 20. September statt. Mit über 55 Sessions und Teilnehmenden aus 38 Ländern bot die Konferenz eine Plattform für den Austausch über die neuesten Trends und Herausforderungen im Bereich User Experience (UX). Die UXCON Vienna umfasst zahlreiche Formate für den gegenseitigen Austausch auf internationaler Ebene. Dazu gehören Workshops, Podiumsdiskussionen und zahlreiche Vorträge.
Drei Topthemen haben die Agenda dieses Jahr dominiert:
- Auswirkungen und Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI) im Designprozess
- Ethik und moralische Überlegungen bei der Gestaltung von Produkten
- Messen von Arbeitsergebnissen mittels Metriken und Key-Performance-Indicators (KPIs)
Um diese Themen darzustellen, gaben Unternehmen wie Google, Instagram, Smashing Magazine, Booking.com und Kununu einen detaillierten Einblick in ihre richtungsweisenden Überlegungen und Arbeitsweisen.
Das sind unsere Key Takeaways für euch:
Sieh KI als deinen Freund: Nutze das Potenzial von KI für das Automatisieren von Prozessen und für alltägliche Assistenzaufgaben.
Mut zu Experimenten: Anstelle lang über die „perfekte“ Lösung zu grübeln, ist es förderlicher, kleine Iterationen und Variationen auszuprobieren und z.B. mittels A/B-Tests auszuloten. Frei nach dem Motto „Probieren geht über Studieren”!
Produkte verantwortlich gestalten: Oftmals werden bei neuen Produkten nur die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Betracht gezogen. Aber welche Auswirkungen hat das Produkt auf die Gesellschaft oder auf die Umwelt? Gibt es auch negative Auswirkungen? Sollte das Produkt dann überhaupt erschaffen werden?
Was ist das Design Leaders Retreat?
Das Design Leaders Retreat wurde vom Team der UXCON organisiert und fand direkt nach der Konferenz statt.
Vom 23. bis zum 25. September trafen sich 25 erfahrende Designexpert:innen aus der ganzen Welt, um sich intensiv über aktuelle Herausforderungen und möglichen Lösungen im Bereich UX auszutauschen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen praxisnahe und umsetzbare Inhalte, die von erfahrenen UX-Leadern präsentiert wurden. Christian Gonzalez von Google und Rob Youmans von Alphabet teilten ihre Erkenntnisse über die Integration von UX in strategische Geschäftsprozesse. Indi Young, eine Pionierin im Bereich UX-Forschung, und Elizé Todd, eine renommierte UX-Designerin und Coach, sprachen über authentische Führung und die Bedeutung von ethischen Prinzipien im Design.
Das sind unsere Key Takeaways für euch:
UX ist ein Erfolgsfaktor: Eine gute User Experience verringert Kosten und Risiko und verhilft zur höheren Akzeptanz von Produkten seitens ihrer Anwender:innen. Damit ist sie in vielen Fällen bereits ein Alleinstellungsmerkmal.
Für eine positive User Experience braucht es Expert:innen. Die Anwendung von UX-Methoden erfordern verteiltes Know-how über weite Teile der eigenen Organisation hinweg. Design-Leader wissen, welche Anpassungen am effizientesten sind und die besten Ergebnisse mit vorhandenen Mitteln bringen.
UX betrifft die gesamte Unternehmensstrategie: Die Auswirkungen von UX auf Absatz und Nutzungszahlen können signifikant sein. Design-Leader können und sollen Leitungsebenen und Gremien beraten und Zahlen liefern, sodass diese informiert fundierte, nachhaltige, wirtschaftlich verträgliche und richtungsweisende Entscheidungen treffen können.
UX-Arbeitsgruppen müssen interdisziplinär sein: Marketing, Sales, Support, Softwareentwicklung u. v. m. können je nach Art und Umfang des Projektes einen wichtigen Beitrag leisten, um ein Produkt oder Service aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. So kann die Akzeptanz seitens der Anwender:innen gezielt erhöht werden.
Der Fokus auf Usability bleibt für uns weiter erhalten: Die nächste Station für den ÖGB-Verlag war der World Usability Congress in Graz im Oktober.