Schriftenreihe Sozialpolitik in Diskussion

BAND 24: Soziale Lage und Sozialpolitik in Österreich 2023

Verschärfte soziale Ungleichheiten im Zuge der Corona-Krise, finanzielle Belastungen und Armutsgefahr für viele durch massive Teuerungsraten und eine besonders ungleiche Verteilung von Vermögen und Reichtum: Ein Blick auf die soziale Lage in Österreich und deren jüngste Entwicklung zeigt einige Problemfelder auf.

Sozialstaat in Krisenzeiten

Österreichs Sozialpolitik der letzten Jahre war stark damit beschäftigt, auf akute Krisen – etwa im Gesundheitsweisen, auf dem Arbeitsmarkt und bei der finanziellen Lage der Haushalte – zu reagieren. Wie wichtig ein breit ausgebauter Sozialstaat ist, wurde einmal mehr ersichtlich. Klar erkennbar wurde aber auch, dass in mehreren Bereichen Lücken im sozialen Schutz und zu schwache soziale Rechte bestehen. Substanzieller sozialer Fortschritt ist dringend nötig – nicht zuletzt, da Österreichs Sozialpolitik in den Jahren vor der Pandemie von Rückschritten geprägt war: etwa bei der Erhöhung der Höchstarbeitszeit oder den Verschlechterungen bei der Mindestsicherung.

Wie lassen sich die zentralen Entwicklungslinien der letzten Jahre bei der sozialen Lage und der Sozialpolitik in Österreich einordnen? Und welche Ansatzpunkte können in Richtung einer progressiven Weiterentwicklung des Sozialstaats definiert werden, um Perspektiven auf gesellschaftlichen Fortschritt zu schaffen? Der Band „Soziale Lage und Sozialpolitik in Österreich 2023“ widmet sich diesen Fragen – und spannt in den elf von Fachexpert:innen verfassten Kapiteln einen besonders breiten Bogen.

Sozialpolitische Problemlagen und Entwicklungsperspektiven

Die Autor:innen bringen etwa kritische Analysen zu Ausgrenzungen auf dem Arbeitsmarkt, der sozialen Lage prekär Beschäftigter und Versäumnissen in der Armutsbekämpfung ein. Welche Lehren aus der COVID-19-Krise für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens gezogen werden können und wie die Probleme im Pflegebereich bewältigt werden sollten, sind ebenso Teil der Analysefragen. Auch die Schieflage bei der Verteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern, die eklatanten Bildungsungleichheiten und fehlende Maßnahmen, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen, werden in den Blick genommen. Präzise datenbasierte Einschätzungen zum österreichischen Pensionssystem räumen zudem mit neoliberalen Mythen in der öffentlichen Debatte auf. Eine fundierte Analyse zur besonders ungleichen Vermögensverteilung in Österreich zeigt außerdem auf, welche Folgen daraus erwachsen – für die Gesamtwirtschaft, den sozialen Zusammenhalt und die Demokratie.

Neben kompakten Zusammenfassungen der thematischen Kapitel bietet ein einleitendes Kapitel zudem einen Überblick über eine große Bandbreite an sozialpolitischen Problemlagen und Entwicklungslinien – sowie Perspektiven für eine progressive Weiterentwicklung des Sozialstaats.

Die Publikation „Soziale Lage und Sozialpolitik in Österreich 2023. Entwicklungen und Perspektiven“ steht auf sozialleistungen.at zum kostenlosen Download zur Verfügung – ebenso wie alle bisher erschienenen Bände der Studienreihe.

Sozialpolitik in Diskussion, BAND 24:
Soziale Lage und Sozialpolitik in Österreich 2023
Entwicklungen und Perspektiven

Adi Buxbaum, Ursula Filipič, Nikolai Soukup, Sybille Pirklbauer, Norman Wagner (Hg.)

Klappentext
Die sozialen Folgen der Pandemie, die Teuerungskrise als Armutsfalle und vielschichtige soziale Ungleichheiten: Die sozialen Entwicklungen der letzten Jahre in Österreich zeigen einige Problemfelder auf. Österreichs Sozialpolitik war jüngst darauf fokussiert, auf akute Krisen zu reagieren – und war vor dem Ausbruch der Pandemie von Rückschritten geprägt. Wie lassen sich diese Entwicklungen einordnen? Und welche Ansätze gibt es, um eine progressive Weiterentwicklung des Sozialstaats anzusteuern? Die Beiträge dieses Bandes liefern darauf Antworten und spannen einen weiten Bogen – von Arbeitsmarkt, Armut und Bildung über Gesundheit, Pensionen und Pflege bis hin zu Sorgearbeit und Vermögen.